Auguste Renoir
'Die großen Boulevards'
1875
Öl auf Leinwand
50 x 61 cm
Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
Aus der Leinwand treten Figuren und Gegenstände wie aus einem lichterfüllten Nebel hervor: ein Kiosk, Straßenlampen, Bäume, aufragende Häuser, Fußgänger, Pferdewagen - alles Merkmale der großen, belebten Pariser Boulevards, eines der Lieblings-Sujets der Impressionisten, u.a. auch von Auguste Renoir (1841 - 1919).
Die hier auf Leinwand gebannte Straßenecke bietet keine charakteristischen Merkmale, um sie heute ohne weiteres wiederfinden zu können; doch handelt es sich hierbei unverkennbar um ein Pareiser Boulevard.
Dies Bild ist an einem hellen Tag geschaffen, vielleicht hat Renoir es an einem Frühlingstag um die Mittagszeit gemalt. Die kurzen Schatten und das sehr intensiv wirkende Licht, das fast die Augen blendet, sprechen dafür. Renoir führt auch gleichsam vor Augen, dass unter diesen Lichtumständen die Tiefenschärfe abnimmt; er lässt die Konturen verschwimmen und mit dem Hintergrund verschmelzen. Um Genaueres erkennen zu können, müssten wir, als 'Betrachter im Bild'/ Teil des Bildes in den Schatten zurücktreten oder z.B. die Augen gegen das Sonnenlicht zusammenkneifen.
Mit dieser Malweise - Renoir befand sich 1875 auf dem Höhepunkt seines impressionistischen Schaffens - wollte er unmittelbare Sinneseindrücke festhalten.