Paul Gauguin
'Bretonische Bäuerinnen'
1894
Öl auf Leinwand
66 x 92 cm
Musée d'Orsay, Paris
Eugène-Henri-Paul Gauguin (7.6.1848 - 8.5.1903) zehrte auch nach seiner Rückkehr nach Frankreich von der Traumwelt, die er sich auf seiner Reise zu der Südseeinsel Tahiti geschaffen hatte. Hier hatte er von April 1891 bis Juni 1893 produktive Jahre, den Höhepunkt seines Schaffens, erlebt. In knapp einem Jahr malte er 66 Bilder von der Welt, die er sich samt seiner Menschen, rein, üppig und tropisch, unverformt erschuf.
Seine Werke zeigen meist südländische Frauen und fallen durch gesteigerte Farben und vereinfachte Formen auf. Flächigkeit und ausdrucksstarke Umrisslinien werden ebenfalls zu einem Stilmerkmal Gauguins. Vermutlich ließ er sich hierbei vom japanischen Holzschnitt inspirieren.
Zurückgekehrt in die Bretagne also ist der exotische Einfluss immer noch nachhaltig spärbar - er sieht sich zwar in der vertrauten Umgebung, doch seine Menschen, hier die Bretoninnen, erinnern in ihren Zügen und der starren Würde sehr an die Frauen Tahitis, sein Lieblingsmotiv. Auch die Bretonische Landschaft erfährt ihre Verklärung, indem sie Gaugin in den leuchtenden Farben der Südsee erklingen lässt.
Doch in Paris und in die bretonischen geliebten Heimat gelang es Gauguin nicht mehr, sich einzufügen. Kaum einen Erfolg konnte der Maler hier verzollen, er erlitt Rückschläge, zudem eine schwere Beinverletzung. Kritiker und Künstlerkollegen verstanden seine Werke kaum. 1895 kehrte Gauguin so für immer in die Südsee zurück, neue Bilder voller Farbenglut und exotischem Zauber entstanden. 1903 stirbt der Künstler an Syphilis.