’Futurismus’, von italienisch ’futuro’ = Zukunft; 1808 durch den italienischen Dichter Filippo Tommaso Marinetti (1876-1944) zunächst als literarische Richtung ausgerufen, zwei Jahre darauf auch auf die bildenden Künste übertragen.
{mosaddphp:buecher-content2.php,Futurismus Sylvia Martin}Man wollte die Dynamik des modernen Lebens der Großstadt mit ihren Menschenmassen, ihren neuen Verkehrsmitteln und der dadurch veränderten Wahrnehmungen einfangen und umsetzen und sah in der Dynamik der modernen Zivilisation das entscheidende Kriterium für künstlerischen Ausdruck. Bewegung, Vorher und Nachher als Teil der Existenz eines Gegenstandes, komplexe Wirklichkeit und Simultaneität ließen verschiedenste Realitätsebenen verschmelzen, verbunden mit der Bejahung der technischen Errungenschaften und der Proklamation der Schönheit und des Rausches von Dynamik und Geschwindigkeit.
Die Futuristen brachen mit den als veraltet empfundenen Traditionen und suchten eine Kunst zu schaffen, welche den Anforderungen des modernen (technisierten und dynamisierten) Lebens gerecht werden sollte, sich dabei entschieden von der etablierten Kunst abgrenzte – theoretisch formuliert vor allem in zwei 1910 erschienene Proklamationen mit den Titeln ’Manifest der futuristischen Maler’ und ’Technisches Manifest der futuristischen Malerei’. Beteiligt waren: Giacomo Balla, Umberto Boccioni, Carlo Carrà, Luigi Russolo und Gino Severini sowie der Dichter Filippo Tommaso Marinetti. Boccioni verfasste 1912 das ’Manifest der futuristischen Plastik’, darauf folgte Carrà 1913 mit der Schrift ’Die Malerei der
Töne, Geräusche, Gerüche’…
>> Marinetti, Balla, Boccioni, Carrà, Severini, Russolo
