Kunst Epochen
Die Merkmale für Abstrakte Kunst in Malerei und Bildhauerei
Die Künstler der Abstrakten Kunst entfernten sich zu Beginn des 20. Jahrhundert immer wie weiter weg von der realen Natur. Deshalb wird diese Kunst auch oftmals "gegenstandsfreie Kunst" genannt. Bei der Kunst geht es vor allem um Formen und Farben und nicht um Gegenstände.
’Impressionismus’, aus dem Französischen, ’impression’ = ’Eindruck’, der 'Sieg des Auges über den Verstand'.
Der Kunststil, gegen 1860-70 in Frankreich entstanden, war um 1890 (bis in das 20. Jh. hinein) in ganz Europa populär. Der Begriff entstammt dem 1872 entstandenem Bild Claude Monets ’Impression, soleil levant’ (heute: Musée Marmottan, Paris). Den Ausdruck ’Impressionismus’, als Bezeichnung für eine Kunstrichtung, prägte der Kritiker Leroy, der den Begriff in der Zeitschrift Charivari vom 25. April 1874 abwertend in Verbindung mit Gemälden einer Ausstellung im Atellier Nadar verwendete.
’Dadaismus’, von französisch ’dada’ = ’Spielzeugpferd’; abgeleiteter Begriff für eine literarisch-künstlerische Bewegung, welche, mit hintergründigem Humor, gegen den ’Wahnsinn der Zeit’, gegen Politik, Militarismus und die etablierte Kunst opponierte. 1916 nahm Dada seinen Anfang; im Cabaret Voltaire in Zürich – viele Künstler waren im 1. Weltkrieg hierhin emigriert - stellten u.a. Hans Arp, Max Ernst und Marcel Janco ihre Bilder aus.
’Biedermeier’ (eigentlich 'Biedermaier') entstand aus der scherzhaften Verschmelzung von ’Biedermann’ und ’Bummelmaier’, zweier von Viktor von Scheffel erfundener Typen treuherziger Spießbürger aus der Zeitschrift ’Fliegende Blätter’.
’Surrealismus’, französisch = ’surréalisme’, d.h. ’Überwirklichkeit’. Der Ausdruck für diese avantgardistische Bewegung moderner Kunst und Literatur, nach dem 1. Weltkrieg in Paris entstanden, wurde – erstmals 1917 für phantastische Malerei – geprägt von dem Dichter Guillaume Apollinaire.
’Postimpressionismus’, Sammelbegriff für Stilrichtungen des späten 19. Jh. und frühen 20. Jh.
Teils umgewandelte, weiterentwickelte Art des Impressionismus (Neoimpressionismus), teils Überwindung desselbigen, (Nabis-Stil, Symbolismus). Bewusstsein des ’objektiven Blicks’, der Abhängigkeit des Sehakts von Wahrnehmungsbedingungen, des 'Wann' und des 'Wie' des Sehens, gelenkt von Voraussetzungen der Wahrnehmung und der Zeit.
’Symbolismus’, von ca. 1885-1910 in Literatur als auch Bildender Kunst, primär der Malerei, vertreten.
’Abstrakte Kunst’, gegenstandslose Kunst, gegenstandsfreie Kunst, von lateinisch ’abstrahere’ = ’abziehen’, ’loslösen’, bezeichnet jede Art der Bildenden Kunst, die, keiner mimetisch-abbildenden Absicht folgend (dieses Feld hatte die Fotografie weitgehend im Sturm erobert), sich von der gegenständlichen, wirklichkeitsbezogenen Darstellung losgelöst hat.
'Romantik'; der Begriff ist aus der Literatur auf die Bildende Kunst übertragen, abgeleitet von der Bezeichnung ’romantisch’ in der Bedeutung ’im Geiste der Ritter- und Abenteuerromane - d.h. ’phantasievoll’. Bezeichnet wird kein spezieller Stil, sondern eine Geisteshaltung. Im Gegensatz zur verstandesmäßigen Wirklichkeit ist diese Einstellung von ahnungsreichen Empfindungen und Phantasie bestimmt - eine Oppositionsbewegung gegen den Rationalismus; antirational-gefühlsbetonte Bestrebungen, die formale Strenge und Beherrschtheit des Klassizismus zu überwinden, stattdessen Phantasie und individuelles Naturerlebnis zur zentralen künstlerischen Aussage zu erheben.
’Manierismus’ - Kunstform der Spätrenaissance, in der zweiten Hälfte des 16. Jh. verbreitete sie sich, von Florenz ausgehend. Der Begriff Manierismus geht wohl auf Vasari (1511-1574) zurück, dieser charakterisierte den Spätstil Michelangelos mit ’maniera’ (= Manier). Andere Stimmen nennen L. Lanzi als Urheber des Begriffs, der in seiner 1795/96 erschienenen ’Storia pittorica d'Italia’ (’Geschichte der italienischen Malerei’) die italienische Malerei nach Raffael abwertend als ’maniera’ bezeichnete. Anfänge des Manierismus sind bei römischen und florentinischen Gemälden bereits um 1520 auszumachen – Merkmale: überdehnte Figuren und Räume, antiklassischeVerzerrungen, Asymmetrien, Bizarrerien und grellen Farben, exaltierte, übertriebene, ungewöhnliche, gezierte, geschraubt und gekünstelte Gestaltungsweise. Manieristische Figuren sind lang gestreckt, bewegt, herauszuheben ist die ’Figura serpentinata’ (nach Michelangelo = schraubenförmige Gestaltung von Figuren)...
’Jugendstil’, die deutsche Bezeichnung für eine 1885/90-1914 weit verbreitete, populäre Stilrichtung (andere Bezeichnung auch ’Art nouveau’); ihr Name ist von der 1896 in München gegründete Zeitschrift ’Jugend’ abgeleitet. Der Jugendstil wendet sich gegen den von ihm abgelösten Historismus und seine stilistischen Rückgriffe (’Eklektizismus’) und Vermischungen alter Kunststile. Nun werden neue Stilformen und Ornamente entwickelt - Charakteristisch vor allem: florale Ornamentik (Seerosen, Iris etc.), Liniengebilde und die Darstellung langhaariger schöner Frauen. Auch Tierdarstellungen (Libellen, Schwäne, Pfauen, Käfer, Fische etc.) erfreuten sich großer Beliebtheit…
’Futurismus’, von italienisch ’futuro’ = Zukunft; 1808 durch den italienischen Dichter Filippo Tommaso Marinetti (1876-1944) zunächst als literarische Richtung ausgerufen, zwei Jahre darauf auch auf die bildenden Künste übertragen.
’Kubismus’, von französisch ’cube’ = ’Würfel’, meint die Betonung stereometrischer Formen in der Kunst. Der Begriff ist eine Wortschöpfung des Kunstkritikers Louis Vauxcelles (dieser prägte auch die Bezeichnung Fauvismus). Vauxcelles bezog sich, anlässlich einer Ausstellung moderner Bilder im Jahr 1908, mit dieser Bezeichnung vor allem auf die facettiert-prismatische Formensprache Georges Braques. Elementar für die Entwicklung des Kubismus auch: der Spätstil Paul Cézannes und seine Maxime, die Natur lasse sich auf geometrische Körper zurückführen, die sichtbare Wirklichkeit sei also auf Kubus, Kegel und Kugel reduzierbar.
1907/1908 entstanden die ersten rein kubistischen Werke von Braque und von Picasso – unabhängig voneinander. Picasso setzte sich vor seinem epoche-machendem Werk ’Les Demoiselles d'Avignon’ besonders eingehend mit der Primitiven Kunst (afrikanischer Volkskunst) auseinander.
’Expressionismus’, von französisch/englisch 'expression' = 'Ausdruck'; meint Ausdruckskunst und wollte vor allem ’seelischen’ Ausdruck hervorbringen. Der Begriff wurde 1911 von Herwarth Walden geprägt, der geistige Vater der Bewegung in Deutschland, der ihre Zielsetzungen in seine Zeitschrift ’Der Sturm’ auch durch Ausstellungen (Berliner Herbstsalon) verbreitete. In Frankreich fand der Expressionismus Zustimmung bei der Bewegung der ’Fauves’ (’die Wilden’ > ’Fauvismus’). In Deutschland ist ein Hang zur Gruppenbildung erkennbar – so finden sich u.a. die Gemeinschaft ’Die Brücke’ (1905) und ’Der Blaue Reiter’ (1911) zusammen. Typisch für den Stil dieser Epoche ist die Darstellung der inneren, seelische Wirklichkeit, psychischer Impulse, Affekte, Befindlichkeiten durch eine großflächige, scharf konturierte Formsprache mit starken Farb- und Proportionskontrasten, durch Abstraktion der Formen (Deformation), der Negation von Perspektive und dem Verzicht auf eine naturgetreue Wiedergabe – es sollte eine subjektive Reaktion auf die Realität erzeugt werden. ..
’Historismus’, von lateinisch ’historia’ = ’Kenntnis’, ’Geschichte’, in der Kunst eine Sammelbezeichnung für die im 19. Jh. übliche Nachahmung früherer Stile – Neugotik, Neurenaissance, Neubarock etc. Im deutschsprachigen Raum löste der Historismus gegen 1845 das Biedermeier ab. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurden Stilelemente u.a. des Empire, der Gotik, der Renaissance und des Barock neu entdeckt und angewendet…
’Barock’, aus dem Portugiesischen - ’barroco’ = ’Steinchen’ bzw. ’unrunde, unregelmäßig geformte Perle’...
'Klassizismus' , ein das klassische Altertum nachahmender Stil, der die (vor allem griechische) Klassik zu erneuern versuchte, etwa in der Zeit von 1760/80 bis 1820/30. Im deustchen Sprachraum ’Klassizismus’, sonst ’Neoklassizismus’ genannt. Die stilistische Abkehr vom ornamentalen, überladenen, verspielten Rokoko zugunsten einer „klassischen" Formstrenge, führte zu Einfachheit und Klarheit in Form und Gliederung...
'Renaissance' = (frz.) "Wiedergeburt", seit ca. 1850 allgemein üblicher Stilbegriff, bezeichnet das Wiederaufleben antiker Traditionen in der Kunst, schon Giorgio Vasari verwendete den Begriff 'rinascimento' (ital. 'Wiedergeburt') um 1550...
’Realismus’, von lateinisch ’realis’ = ’wirklich, Begriff für eine der Wirklichkeit nahe kommende Kunstform, Mitte des 19. Jahrhundert, u.a. Reaktion auf den sehr subjektiven Ansatz der Romantik, wendet sich gegen historisierende Themen und die Ausrichtung des Lebens an der Antike; rückt demgegenüber die Realität des Alltags ins Zentrum, oft mit sozialkritischem Anspruch. Die 'Schönheit des Alltäglichen' wird entdeckt...