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Der Campanile (ital.) ist der frei stehende Glockenturm italienischer Kirchen. (Bsp.: Der Campanile vom Dom zu Pisa (= 'der Schiefe Turm von Pisa'), begonnen 1173)
Ein Cherub ist ein Engel der obersten Rangordnung (Wächter des Paradieses und Träger des Gottesthrons). Die Bezeichnung kommt aus dem Hebräischen(= kerub, "Lichtengel", Mehrzahl = Cherubim). In der christlichen Kunst kommt er in zwei Weisen vor: Einmal als so genannter 'Tertramorph' (gr. = 'Viergestalt'), ein Wesen mit vier Köpfen (Mensch, Löwe, Stier und Adler) und vier Flügeln. Entwickelt wurde diese Vorstellung im Alten Testament nach dem Propheten Ezechiel und im Neuen Testament nach den vier Wesen der Apokalypse aus der Offenbarung des Johannes. Zweitens kommt der Cherub als 'Cherubengel', ein den üblichen Engelsvorstellungen entsprechendes Wesen, zur Darstellung. Oft wird der Cherub als solcher Engel durch ein beigegebenes Rad als Attribut gekennzeichnet.
Die Bezeichnung 'chiaroscuro' aus dem Italienischen
bedeutet 'helldunkel' und bezieht sich auf die Helldunkelmalerei.
Die Bezeichnung Chimäre (gr. 'chimaira' = Ziege) wurde für ein Fabeltier aus der griechischen Mythologie geprägt. Dies Geschöpf war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren Hydra, Kerberos und Sphinx. Sie lebte in Lykien, Kleinasien. Homer beschreibt die Chimäre in der Ilias als ein Mischwesen mit Löwenkopf, Ziegenkopf und Schlangenschwanz, welches von Bellerophon mit Hilfe des Flugrosses Pegasus, das ihm von den Göttern geschickt wurde, besiegt wurde. Im übertragenden Sinne meint der Begriff ein Phantasiegebilde.
Der Chippendale-Stil ist ein englischer Möbelstil des 18. Jahrhunderts. Charakterisiert ist er durch zweckdienlich geformte Sitz- und Schreibmöbel, welche meist in Mahagoni gefertigt sind und mit Chinoiserie oder mit Rocaillen geschmückt sind. Die Bezeichnung wurde von dem Kunsttischler Thomas Chippendale (1718-1779) abgeleitet.
Der Chor (gr. 'Tanzplatz') ist der, gewöhnlich nach Osten ausgerichtete, Altarraum christlicher Kirchen. Im altchristlichen Kirchenbau gab es lediglich eine habrunde Apsis, vor der der Altar sich befand. In der Karolingerzeit wurde das Mittelschiff verlängert, über das Querschiff hinaus, so dass der, in der Romantik meist quadratische, Chor entstand, an welchen sich die Apsis anschloss. Bleibt die Apsis weg, so spricht man von einem 'plattgeschlossenen' Chor. Es kam auch vor, dass die Seitenschiffe über das Querschiff hinaus und um den Chor herumgeführt wurden, so dass der 'Chorumgang' entstand. Dieser wurde häufig durch einen 'Kapellenkranz' (Chorkapellen) nach außen ergänzt. Der Chor kann, seit dem 13. Jahrhundert durch den Lettner oder im Barock durch Gitter, vom Kirchenschiff isoliert werden. Üblich im deutschen Kirchenbau ist oftmals auch ein zweiter Chor als Entsprechung im Westen der Kirche (z.B. zu finden bei den Domen zu Mainz, Naumburg oder Worms). In der englischen Gotik gibt es als Sonderform solch langgestreckte Chöre, dass sie die Ausmaße des Langhauses annehmen (Vgl. Kathedrale von York oder Salisbury).
Cinquecento ist italienisch für '500' (steht für 1500) und bezeichnet die italienische Kunst im 16. Jahrhundert.
Der Name 'Clairobscur' (lat.-frz.) meint 'helldunkel' und verweist auf die Helldunkelmalerei.
Collageartige Klebebilde, welche aus den unterschiedlichsten Werkstoffen bestehen, waren bereits im alten Japan bekannt; hier wurden vor etwa 1000 Jahren Verzierungen in Form ausgeschnittener Bildsegmente auf Tuschezeichnungen appliziert.
Im 20. Jahrhundert begannen die Kubisten und Dadaisten mit dem Aufkleben von Elementen zu arbeiten. 1912 ergänzten Picasso (1881-1973) und George Braque (1882-1963) ihre kubistischen Gemälde teilweise mit aufgeklebte Zeitungsausschnitte, Papier-, Tapetenstücken etc. ('Papier collé') - ein Stück greifbare Realität, dass so in die Bilder kam. Auch bedienten sich die Dadaisten des Öfteren der Collage-Technik, mit ihnen z.B. Max Ernst (1891-1976), Vertreter des Dadaismus und Mitbegründer des Surrealismus, welcher Ausschnitte aus Druckgraphiken des 19. Jahrhunderts in seinen Arbeiten zur Verzierung derselben verwendete. Ernst, für den die Collage mehr als nur ein bloßes Stilmittel war, definierte Collage 1962 in seinen biographischen Notizen "Wahrheitgewebe und Lügengewebe" wie folgt: Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene - und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt.
Das Prinzip, welches hinter der Collage steht ließ sich auch auf andere Kunstgattungen anwenden, so etwa auf Musik (Klang-, Ton- oder Musikcollagen) oder auf Literatur und Film.
Überträgt man die Technik der Collage auf dreidimensionale Gegenstände, so spricht man von Assemblage.
>> Assemblage, Papier collé
> Billeter,H. E., Collage, Katalog, Zürich 1968, 2 Bde. > Collage und Realität. Historische Aspekte zum Thema Collage. In: Aspekte der Collage in Deutschland von Schwitters bis zur Gegenwart, Reutlingen 1996, S. 7-24. > Digby, Joan & John, The Collage handbook, London 1985. > Vallier, Dora, Von der Collage zur Assemblage, Katalog, Nürnberg 1968. > Waldhaus, Brigitta, Schmuckcollagen. Materialien, Techniken, Vorlagen, Wiesbaden 1992. > Wescher, Die Collage, München 1969. > Wescher, Herta, Die Geschichte der Collage, Köln 1974. > Yates, Jack, Collage, Ravensburg 1981.