Der Chor (gr. 'Tanzplatz') ist der, gewöhnlich nach Osten ausgerichtete, Altarraum christlicher Kirchen. Im altchristlichen Kirchenbau gab es lediglich eine habrunde Apsis, vor der der Altar sich befand. In der Karolingerzeit wurde das Mittelschiff verlängert, über das Querschiff hinaus, so dass der, in der Romantik meist quadratische, Chor entstand, an welchen sich die Apsis anschloss. Bleibt die Apsis weg, so spricht man von einem 'plattgeschlossenen' Chor. Es kam auch vor, dass die Seitenschiffe über das Querschiff hinaus und um den Chor herumgeführt wurden, so dass der 'Chorumgang' entstand. Dieser wurde häufig durch einen 'Kapellenkranz' (Chorkapellen) nach außen ergänzt. Der Chor kann, seit dem 13. Jahrhundert durch den Lettner oder im Barock durch Gitter, vom Kirchenschiff isoliert werden. Üblich im deutschen Kirchenbau ist oftmals auch ein zweiter Chor als Entsprechung im Westen der Kirche (z.B. zu finden bei den Domen zu Mainz, Naumburg oder Worms). In der englischen Gotik gibt es als Sonderform solch langgestreckte Chöre, dass sie die Ausmaße des Langhauses annehmen (Vgl. Kathedrale von York oder Salisbury).