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Der Ausspruch 'Ecce homo', aus dem Lateinischen stammend, bedeutet soviel wie: 'Siehe, welch ein Mensch!'. Es sind die Worte Pilatus' (nach dem Johannes-Evangelium 19,5), die er ausruft, als er den gegeißelten, dornengekrönten, gefesselten Christus dem Volke vorstellt. Viele Künstler haben sich dieser Szene angenommen, unter ihnen Dürer und Rembrandt. Es gibt auch gekürzte Darstellungen dieser Szene, die nur Christus zeigen; sie können als Andachtsbilder dienen.
Als 'Einlegearbeit' bezeichnet man das Einfügen von Plättchen eines bestimmten Materials in ein andersfarbiges Material der gleichen - oder einer anderen - Struktur. Auch das Zusammensetzen von Plättchen von unterschiedlicher Größe und Farbe auf einer einzigen Unterlage nennt man so. Der Begriff Einlegearbeit fungiert also als Oberbegriff für verschiedenste Kunsttechniken wie das 'Mosaik', die 'Inkrusation' oder die 'Tauschierung'. Die Übergänge zwischen diesen Techniken sind fließend; sie lassen sich weder sprachlich noch begrifflich genau voneinander trennen. (> siehe u.a. auch: 'Intarsia')
Ein 'Emblem' (gr.-lat.-frz. "eingelegtes, eingesetztes Stück") ist ein Sinnbild, ein sinnbildhaftes Attribut oder, allgemein gesprochen, ein Kennzeichen. Das Emblem funktioniert als Kunstform; unter Zuhilfenahme von Bild und Wort will das Emblem an sich unanschauliche Sachverhalte bildlich anschaulich machen. Oft heftet dieser Kunstform dabei ein gewisser Rätselcharakter an.
Entwickelt wurde das Emblem in der Renaissance durch den Humanismus. Verbreitet wurden Embleme durch Emblembücher; als älteste Sammlung gilt das "Emblematum liber" des Andrea Aleiati von 1532.
Aufgebaut ist ein Emblem im einzelnen durch das 'Lemma' (Überschrift, Wort, Wahlspruch oder Devise) - in der Regel ist dies ein kurzer lateinischer oder griechischer sprichwortartiger Text, der auch in die Darstellung verwoben sein kann - und dem 'Ikon' (auch Pictura, Imago, Sinnbild) als dem Bildanteil. Liest man beide zusammen, so machen sie das zu entschlüsselnde "Rätsel'" aus. Dieses wird dann nun seinerseits durch die 'Unterschrift' ('Subscriptio'), meist in Form eines Epigramms, erläutert, da es den symbolischen oder allegorischen Sinn des Bildes aufgreift und zu 'enträtseln' versucht.
Besonders in der Barockzeit (16.-18. Jahrhundert) gehörte das Emblem zu einer der beliebtesten und populärsten Kunstformen. Am Häufigsten fand es Gestalt in Form des Kupferstichs.
'Emblematik' nennt sich die Wissenschaft, die sich mit Erforschung von Entstehung, Geschichte und Bedeutung von Emblemen beschäftigt. (-> siehe: 'Emblem')
Die Bezeichnung 'en face' (frz. = 'von vorn (gesehen)') wird verwendet für die Vorderansicht, d.h. für eine von vorn, also frontal wiedergegebene Ansicht (z.B. bei einem Bildnis). Der Ausdruck findet meistens bei Porträts Verwendung.
(> Die Seitenansicht eines Porträts dagegen bezeichnet mal als 'Profil')
Unter dem 'englischen Gruß' versteht man die Grußworte des Erzengels Gabriel bei der Verkündigung von Christi Geburt an Maria (siehe: Lukas 1, 26 ff.). ("Ave Maria, gratia plena, dominus tecum, benedicta tu in mulieribus et benedictus fructus ventris tui, Jesus.") Die Bezeichnung des Grußes als 'englisch' leitet sich von 'Engel' ab. Auch das einfache, verkürzte 'Ave Maria' gilt als Englischer Gruß ("Gruß des Engels").
Die lateinischen Grußworte "Ave Maria" (Gegrüßt seist du, Maria ...) werden häufig auf Spruchbändern wiedergegeben und gelten als Symbol der Verkündigung (Annuntiatio). Eine der bekanntesten Darstellungen des Englischen Grußes ist die plastische Gruppe des Veit Stoß im Chor der Nürnberger St. Lorenzkirche. Sie stammt aus den Jahren 1517/18.