Der Ausdruck 'Figura serpentinata' kommt von lateinisch ''serpens' =
'Schlange', bzw. 'serpentinus' = 'schlangenförmig'. Er findet zum einen
Anwendung in der Ornamentik, dort ist er eine Bezeichnung für ein
Spiralmotiv. Zum anderen benennt der Terminus eine schlangenförmig
gewundene gemalte oder plastisch ausgeführte Figur. Diese
Darstellungsweise der in sich geschraubt anmutenden Gestaltung ist
typisch und charakteristisch für Werke des Manierismus. Unter anderem
findet man frühe Beispiele solcher 'geschlängelter' Figuren bei
Leonardo da Vinci ('Anna Selbdritt'), Raffael ('Galatea' im
Triumphfresko in der Villa Farnesina, Rom) und Michelangelo ('Libysche
Sibylle', Sixtinische Kapelle).
Raffael
'Triumph der Galatea'
Wandfresko in der Villa Farnesia, Rom
Sala di Galatea 1513 295 x 225 cm
Sala di Galatea 1513 295 x 225 cm