Die 'Scheinarchitektur' spiegelt dem Beobachter täuschend
wirklichkeitsgetreu gemalte Architekturbestandteile (z. B. Fenster,
Säulen, Kuppeln etc.), sprich das Vorhandensein baulicher Elemente und
Einrichtungen, vor.
Diese Form der Illusionsmalerei täuscht u.a. mit Hilfe der Fluchtpunktperspektive räumliche Tiefe vor ('Quadraturmalerei'), wie beispielsweise in der barocken Deckenmalerei. Hierbei öffnet sich vor den Augen des am Boden stehenden Betrachters das Gewölbe (z.B. einer Kirche) beim Richten des Blicks nach oben zum Himmel. Geschickt perspektivisch verzerrte gemalte Balustraden begrenzen die Ränder der Öffnungen und die Übergänge zur realen Architektur. Ein weiteres Element in der illusionistischen Malerei des Barockzeitalters ist die scheinarchitektonische Fassadengliederung (siehe auch 'Lüftlmalerei') - aus Farbe, Stuck, Reliefs etc. werden scheinbar wirkliche Säulenkapitelle, Fenster, Gesimse etc. ans Mauerwerk gebracht.
>> siehe auch Schlagworte Illusionsmalerei, Trompe-l’œil, Blendsäule, Lüftlmalerei
Diese Form der Illusionsmalerei täuscht u.a. mit Hilfe der Fluchtpunktperspektive räumliche Tiefe vor ('Quadraturmalerei'), wie beispielsweise in der barocken Deckenmalerei. Hierbei öffnet sich vor den Augen des am Boden stehenden Betrachters das Gewölbe (z.B. einer Kirche) beim Richten des Blicks nach oben zum Himmel. Geschickt perspektivisch verzerrte gemalte Balustraden begrenzen die Ränder der Öffnungen und die Übergänge zur realen Architektur. Ein weiteres Element in der illusionistischen Malerei des Barockzeitalters ist die scheinarchitektonische Fassadengliederung (siehe auch 'Lüftlmalerei') - aus Farbe, Stuck, Reliefs etc. werden scheinbar wirkliche Säulenkapitelle, Fenster, Gesimse etc. ans Mauerwerk gebracht.
>> siehe auch Schlagworte Illusionsmalerei, Trompe-l’œil, Blendsäule, Lüftlmalerei

Die Abteikirche der Benediktinerabtei Neresheim wird als großartiges Beispiel spätbarocker Architektur und von vielen Kunsthistorikern als 'das' Meisterwerk des Barockarchitekten Balthasar Neumann (Würzburger Residenz u.a.) angesehen. Der bau der Kirche begann im Jahre 1750, nach 42 Jahren wurde das Gebäude dann 1792 fertig gestellt.
In den Kuppeln des Kirchenschiffs prangen sieben Fresken, von dem Maler
Martin Koller in fünfjähriger Arbeit (1770-1775) hergestellt, die ein
hervorragendes Beispiel barocker Scheinarchitektur und Illusionsmalerei
liefern. Es sind biblische Themen dargestellt: die Darstellung Jesu im
Tempel (siehe Abbildung), der zwölfjährige Jesus im Tempel, die Taufe Jesu im Jordan, die
Vertreibung der Händler aus dem Tempel, das letzte Abendmahl Jesu mit
seinen Jüngern, die Auferstehung Jesu und die Anbetung Gottes durch die
Heiligen des Himmels Christus bildet in allen Bildern das Zentrum.
Martin Knollers Fresken zeichnen sich durch die klare Komposition,
meisterliche Perspektivmalerei, feine Zeichnung und leuchtenden Farben
aus.