Der 'Goldene Schnitt' (lateinisch 'sectio aurea', französisch 'section
d'or') meint die Teilung einer Strecke in zwei ungleiche Abschnitte;
dies funktioniert in der Weise, dass das Verhältnis des größeren zum
kleineren Abschnitt dem der ganzen Strecke zum größeren Abschnitt
entspricht. Der Goldene Schnitt ist also ein bestimmtes Verhältnis
zweier Längen von Strecke, welches in der Kunst und Architektur sehr
häufig als ideale Proportion sowie als Inbegriff von Ästhetik und
Harmonie gilt. Inwieweit die dieses Verfahren in der Kunst zu besonders
ästhetischen Resultaten führt, ist im Endeffekt eine Frage der jeweils
herrschenden Kunstauffassung. Viele Künstler benutzten ihn
zielgerichtet - bei vielen Werken wurden aber auch Kunsthistoriker erst
im Nachhinein fündig.
In der Renaissancekunst wurde das schon in der antike bekannte Wissen um den Goldenen Schnitt reaktiviert, er wurde, als das ideale Zahlenverhältnis und Ausdruck von Harmonie, insbesondere von Architekten, Typographen, Malern, Bildhauern und Musikern propagiert und von dem italienischen Mathematiker Leonardo Fibonacci (um 1180-1240) fundiert nachgewiesen. Da sich künstlerische Gegebenheiten nur schwerlich in strenge mathematische Konzeptionen pressen lassen, erlangte er allerdings beim Kompositionsaufbau von Bildern nie völlige reale Bedeutung - Künstler wie Raffael und Tizian studierten zwar eingehend die Regeln des Goldenen Schnitts, doch fiel bei ihnen immer die Entscheidung zugunsten der Kunst vor der theoretischen Idealproportion, was sie Abweichungen hinnehmen ließ. Genauer an die mathematischen Proportionsvorgaben hielten sich viele Künstler des Kubismus
Weitere gängige Bezeichnungen für den goldenen Schnitt sind 'stetige Teilung' und 'göttliche Teilung' (lat. 'proportio divina').
> (zugeschriebene) Beispiele für die Verwendung des Goldenen Schnitts:
>> zahlreichen Skulpturen griechischer Bildhauer, z.B. der 'Apollo von Belvedere' des Leochares (um 325 v. Chr.), Werke von Phidias (5. Jhd. v. Chr.)
>> Gemälde der Renaissance, z.B. bei Raffael, Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer (Beispiel: Dürers Selbstbildnis, 1500 / der Kupferstich Melancolia I, 1514)
>> Künstler der Neuzeit (Goldener Schnitt bewusst eingesetzt): Mondrian, Paul Signac, Georges Seurat, Hergé, die Künstler der Section d'Or
>> Fotografie: Henri Cartier-Bresson
In der Renaissancekunst wurde das schon in der antike bekannte Wissen um den Goldenen Schnitt reaktiviert, er wurde, als das ideale Zahlenverhältnis und Ausdruck von Harmonie, insbesondere von Architekten, Typographen, Malern, Bildhauern und Musikern propagiert und von dem italienischen Mathematiker Leonardo Fibonacci (um 1180-1240) fundiert nachgewiesen. Da sich künstlerische Gegebenheiten nur schwerlich in strenge mathematische Konzeptionen pressen lassen, erlangte er allerdings beim Kompositionsaufbau von Bildern nie völlige reale Bedeutung - Künstler wie Raffael und Tizian studierten zwar eingehend die Regeln des Goldenen Schnitts, doch fiel bei ihnen immer die Entscheidung zugunsten der Kunst vor der theoretischen Idealproportion, was sie Abweichungen hinnehmen ließ. Genauer an die mathematischen Proportionsvorgaben hielten sich viele Künstler des Kubismus
Weitere gängige Bezeichnungen für den goldenen Schnitt sind 'stetige Teilung' und 'göttliche Teilung' (lat. 'proportio divina').
> (zugeschriebene) Beispiele für die Verwendung des Goldenen Schnitts:
>> zahlreichen Skulpturen griechischer Bildhauer, z.B. der 'Apollo von Belvedere' des Leochares (um 325 v. Chr.), Werke von Phidias (5. Jhd. v. Chr.)
>> Gemälde der Renaissance, z.B. bei Raffael, Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer (Beispiel: Dürers Selbstbildnis, 1500 / der Kupferstich Melancolia I, 1514)
>> Künstler der Neuzeit (Goldener Schnitt bewusst eingesetzt): Mondrian, Paul Signac, Georges Seurat, Hergé, die Künstler der Section d'Or
>> Fotografie: Henri Cartier-Bresson
Albrecht Dürer
'Selbstbildnis'
1500
Öl auf Holz
67 × 49 cm
München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek